In den vergangenen Jahren hat sich das Konzept des Camping stark gewandelt. Während es früher lediglich eine einfache Form des Urlaubs darstellte, bei der man in der Natur übernachtete und sich selbst versorgte, hat sich diese Form des Reisens zu einem Erlebnis mit Freizeitparkcharakter entwickelt. Doch ist diese Entwicklung noch als Camping zu bezeichnen? Dies soll im folgenden Text frei diskutiert werden.
Traditionell bedeutet Camping das Übernachten im Zelt, Wohnwagen oder Wohnmobil, oft auf einem dafür vorgesehenen Campingplatz. Die Motivation, Camping zu betreiben, ist vielseitig. Einerseits geht es darum, die Natur zu genießen, sich zu entspannen und dem Alltag zu entfliehen. Andererseits stellt Camping oft eine preiswerte Art Urlaub zu machen dar, die es Menschen ermöglicht, an Orten zu übernachten, die sie sonst nicht besuchen würden. In den letzten Jahren hat sich das Camping jedoch verändert. Viele Campingplätze bieten heute eine Vielzahl von Einrichtungen und Aktivitäten an, die man eher in einem Freizeitpark erwarten würde. Dazu gehören Schwimmbäder, Spielplätze, Restaurants, Geschäfte und sogar Unterhaltungsprogramme. Einige Campingplätze haben sogar Themenbereiche und Attraktionen wie Wasserrutschen und ganze Aquaparks wie der Platz „Centro Vacanze Pra‘ delle Torri“ oder „Club Camping Jesolo International“ in Ventetien/Italien. Konkrete Studien zu dieser Entwicklung gibt es noch nicht.
Ist Camping mit Freizeitparkcharakter überhaut noch Camping?
Die Frage, ob dies noch Camping ist, hängt davon ab, wie Camping definiert wird. Wenn Camping als einfaches Übernachten in der Natur verstanden wird, könnte argumentiert werden, dass diese neuen Formen des Campings nicht mehr das sind, was Camping ursprünglich war. Es könnte aber auch argumentiert werden, dass sich Camping lediglich weiterentwickelt hat. Diese neuen Formen des Campings könnten eine moderne Interpretation des klassischen Campings darstellen. Sie bieten den Menschen die Möglichkeit, die Natur zu genießen und gleichzeitig Zugang zu Sport, Wellness und anderen Aktivitäten zu haben. Dies würde den Aufenthalt angenehmer gestalten. Wir leben in einer Erlebnisgesellschaft und es muss entsprechend eine Erlebniswelt geschaffen werden, um Kunden bzw. Zielgruppen ansprechen zu können.
Weiterentwicklung des Produktes „Campingplatz“
Die Präferenz hinsichtlich des Camping-Stils ist letztlich eine Frage der Zielgruppen der jeweiligen Campingplätze. Während einige Personen das traditionelle Camping bevorzugen, genießen andere die Annehmlichkeiten und Aktivitäten moderner Campingplätze mit vielen Aktivitätsangeboten. Die Branche lebt von vielfältigen Angeboten, die sich voneinander abgrenzen, um ganz spezielle Kundensegmente anzusprechen. Wenn die Erschließung neuer Märkte oder Kundengruppen nicht mehr vielversprechend ist, wird an dem Produkt etwas verändert (vgl. hierzu z. B. die Ansoff-Matrix). So ist es auch bei Campingplätzen. Das bestehende Angebot wird um Innovationen erweitert.
Bildquellle: pixabay.com URL: https://pixabay.com/de/photos/fragezeichen-strasse-weg-zukunft-3849347/ (abgerufen am 26.04.2024).*
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