Am 22. Mai war der internationale Tag der biologischen Vielfalt. Das ist ein Anlass, die Biodiversität in Bezug auf Campingplätze genauer anzuschauen.
Campingplätze liegen oft naturnah und stellen meist auch eine große Fläche in der Natur dar. Zudem ist eine intakte Natur ein wichtiger Aspekt für viele Campingplätze, um Kunden zu gewinnen (vgl. Global Nature Fund 2015). Zahlreiche deutsche Campinganbieter engagieren sich für Umwelt- und Naturschutz. Dieses Engagement spiegelt sich wider in (ebd.):
- Unternehmensleitbildern
- Bewerbungen um Umweltauszeichnungen wie ECOCAMPING oder das EU-Umweltzeichen für Campingplätze
Doch das Thema „Biodiversität“ ist in Bezug auf Campingplätze bisher bis auf wenige Ausnahmen noch wenig etabliert. Dabei ergeben sich durchaus Potenziale bei der Gestaltung von Anlagen und der Sensibilisierung von Gästen, Mitarbeitern und Partnern (vgl. Global Nature Fund 2015).
Was bedeutet Biodiversität
Biodiversität wird auch als Biologische Vielfalt bezeichnet und umfasst die gesamte Vielfalt des Lebens auf der Erde. Sie beinhaltet drei Ebenen (vgl. Wittig & Niekisch 2014, S. 4):
- Gene
- Taxa, d. h. Unterarten, Arten, Gattungen usw.
- Ökosysteme (wie Wälder, Gewässer, Wiesen)
Die Biodiversität wird vom Menschen beeinflusst. Gleichzeitig steht der Mensch in Abhängigkeit zur ihr. Aus diesem Grund können Konzepte zur Nutzung und Erhaltung von Biodiversität nur mit Hilfe und unter Berücksichtigung der Menschen erstellt werden (vgl. Wittig & Niekisch 2014, S. 4).
Biodiversität als Managementaufgabe eines Campingplatzes
Maßnahmen im Zusammenhang mit Biodiversität können in Bezug auf Unternehmen der Corporate Social Responsibility zugeordnet werden und in entsprechende Maßnahmen einbezogen werden (vgl. Global Nature Fund 2015). So wird Biodiversität zu einer Managementaufgabe des Campingplatzbetreibers (vgl. DUHwelt 2015, S. 20). Hierfür wurden Selbst-Checks zum Thema erstellt, die auf Basis von Biodiversitätskriterien ermitteln, in welchem Umfang die biologische Vielfalt bereits gestärkt wird und wie weitere Maßnahmen aussehen könnten (ebd.). Neben der auf dem Campingplatz vorhandenen Biodiversität wird zum Beispiel geprüft, wie Biodiversität im betrieblichen Management integriert ist, ob es eine Zusammenarbeit mit Naturschutzorganisationen gibt und wie Gäste informiert werden (Ecocamping 2017, S. 10).
Beispiele für die Umsetzung
Doch wie können Maßnahmen für mehr Biodiversität auf Campingplätzen aussehen? Ecocamping (2017) hat einige Beispiele gesammelt (S. 11):
- Campingplatz mit Seezugang: Schonende Entwicklung der Uferzone in Absprache mit der Naturschutzverwaltung. Das Ergebnis ist ein intaktes Ufer mit vielen Tierarten und Bereichen mit touristischer Nutzung.
- Anlegen eines Gartens mit verschiedenen Pflanzen ggf. mit der Darstellung der Bedeutung der Pflanzen.
- Aufstellen von Insektenhotels, die gemeinsam mit Gästen gebaut wurden.
Weitere Aspekte können eine möglichst vielfältige Begrünung des Campingplatzes oder das Aufstellen von Nisthilfen oder Unterschlupfmöglichkeiten für z. B. Igel sein (Ecocamping 2017, S. 12).
Camper können z. B. mit Hilfe des EU-Ecolabels oder einer Ecocamping-Auszeichnung erkennen, welche Campingplätze Nachhaltigkeit einen höheren Stellenwert beimessen. Einen Überblick gibt z.B. die Plattform „ecocamps“.
Quellen:
DUHwelt (2015). Biologische Vielfalt – Mit Beppo zum sanften Tourismus. Heft 3/2015, S. 20.
Ecocamping (2017). Biodiversität auf Campingplätzen in Deutschland. URL: https://www.dbu.de/OPAC/ab/DBU-Abschlussbericht-AZ-31920.pdf (abgerufen am 29.05.2024).*
Global Nature Fund (2015). Biodiversität auf Campingplätzen in Deutschland. URL: https://www.globalnature.org/ecocamping (abgerufen am 29.05.2024).*
Wittig, R. & Niekisch, M. (2014). Biodiversität: Grundlagen, Gefährdung, Schutz. Springer Berlin Heidelberg.
Bildquellle: pixabay.com URL: https://pixabay.com/de/photos/blumen-disteln-herz-dornig-bourdon-5200971/ (abgerufen am 29.05.2024).*
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